Beiträge von Jugolas

    Prolog: L'amour est un oiseau rebelle

    -> L'amour est un oiseau rebelle aus Carmen von Georges Bizet <-

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    Liebe ist wie ein wilder Vogel

    Wer den will zähmen

    Hat es schwer

    Ganz umsonst wirst du nach ihm rufen

    Wenn er nicht will

    Kommt er nicht her.


    Nichts zu wollen mit Drohn und Bitten

    Kein Schmeicheln hilft und keine Wut

    Grad der and're ist gern gelitten

    Obwohl er schweigt

    Bin ich ihm gut.


    Ja,gut

    Ja,gut

    Ja,gut

    Nur Mut


    Die Liebe gleicht Z********art

    Für sie ist keinerlei Gesetz gemacht

    Auch wenn du mich nicht liebst:

    Ich lieb' dich

    Und lieb' ich dich


    Nimm dich in acht!

    Auch wenn du mich nicht liebst

    Auch wenn du mich nicht liebst:

    Ich lieb dich!

    Und wenn ich liebe

    Wirklich liebe

    Gib acht auf dich!


    Glaubst den Vogel du schon gefangen

    Ein Flügelschlag entführt ihn dir;

    Liebe läßt dich vergebens bangen

    Doch bangst du nicht mehr

    Ist sie hier.

    Sie umkreist dich zu allen Stunden


    Sie naht

    Entflieht

    Naht wieder sich;

    Die du halten willst ist verschwunden

    Und eh du sie hast

    Hat sie dich!


    Auch du

    Ja,du

    Grad du

    Hör zu


    Die Liebe gleicht Z********art

    Für sie ist keinerlei Gesetz gemacht;

    Auch wenn du mich nicht liebst:

    Ich lieb dich

    Und lieb ich dich


    Nimm dich in acht!

    Auch wenn du mich nicht liebst

    Auch wenn du mich nicht liebst:

    Ich lieb dich!

    Und wenn ich liebe

    Wirklich liebe

    Gib acht auf dich!


    KissMalec.gif

    Ja, die Liebe ist wahrlich ein wilder Vogel, meist schlägt sie dann zu, wenn man sie am wenigsten erwartet. Und wenn man sich danach sehnt dann bleibt sie aus. In diesem Spiel ist die Chance natürlich ein wenig größer, dass ihr euer Liebesglück findet. Diese Runde soll nun ganz unter dem Thema Liebeslieder stehen und wir beginnen den Prolog mit einem klassischen Lied aus der Oper Carmen. Eine junge Frau die viele junge Männer verführt und dann plötzlich die Liebe nicht erwidert. Das führt soweit, dass es am Ende Tote zu beklagen gibt... Genauso wie beim Werwolf. ;)

    Es gibt in dieser Runde 3 Schauspieler, sie haben folgende Rollen zur Auswahl:

    Schauspieler H: Heiler | Holde Maid | Harter Bursche

    Schauspieler P: Prinz | Phantom | Priester

    Schauspieler S: Schwärmerin | Seher-Lehrling | Stiefmutter


    Die HD-Wahl ist morgen Abend um 20 Uhr. Viel Spaß! :)

    Nacht 4

    Szene 11 Bootshaus.

    In der Bucht vor Manderley steht ein Bootshaus. Davor sitzt ein merkwürdig gekleideter Mann mit zerzaustem Haar und wirrem Gesichtsausdruck. Er sortiert Muscheln. Es ist der geistig zurückgebliebene Ben, der sich oft auf dem Gelände herumtreibt.

    BEN: Sie's fort. Sie's fort jetz'.

    Kommt nimmermehr.

    Liegt draussen im Meer drunten, und kann nie mehr zurück.

    Versunken, ertrunken!

    Als "Ich " auftritt, erschrickt Ben. Er blickt ängstlich auf.

    BEN: Ben nix gemacht. Ben nix gesehn.

    ICH: Guten Tag. Ich bin Mrs. de Winter.

    BEN: Missis kommt nimmermehr.

    ICH: Ich bin Mr. de Winters neue Frau. Und wer sind Sie?

    BEN: Ben nix getan. Ben brav.

    ICH: Ist ja gut, Ben. Ich schau mich ein wenig um. Wohnst du in dem Bootshaus?

    BEN: Nein, nein. Ben darf da nit rein.

    "Ich" blickt durch ein kleines Fenster in das Bootshaus hinein.

    ICH: Ist ja ganz gemütlich da drinnen.

    BEN: Sie kann nie mehr zurück. Oder?

    ICH: Nein. Sie ist tot, Ben.

    BEN: Ben nix gesehn. Ben nix gemacht. Bitte nit ins Heim.

    ICH: Niemand will dich in ein Heim schicken, Ben.

    BEN: Doch. Sie. Aber kann Ben nix mehr tun. Sie's fort.

    Sie's fort jetz'. Kommt nimmermehr.

    Liegt draussen im Meer drunten, und kann nie mehr zurück.

    Versunken, ertrunken!

    ICH: Was für schöne Muscheln du hier hast. Alle selbst gesammelt?

    BEN: Ja. Viele Farben. Ben gesammelt.

    ICH: Lass mal sehn. Ja, wirklich. Sehr schön.

    BEN: Bitte nit ins Heim.

    ICH: Nein, Ben. Kein Heim, das versprech' ich dir.

    BEN: Du bis' nit wie die. Die war immer bös.

    Du bis' gut.

    Musst' ein Engel sein, siehst wie einer aus, und du schaust,

    wie nur Engel schaun. Du bis' zu niemand bös tust keinem nix.

    Hast gutes Herz. Bleib da!

    Bleib da jetz'.

    Geh' nimmer mehr.

    Die and're im Meer drunten, die kann dir gar nix tun.

    Bist stärker! Bist besser!

    Von weit weg hört man Maxim rufen ...

    MAXIMS STIMME: Hallo! Wo steckst du?

    BEN: Bitte Missis.

    MAXIMS STIMME: He, ich bin zurück!

    BEN: Nix sagen. Ben nix gemacht.

    ICH: Maxim?

    Ben sammelt rasch die Muscheln ein und geht ab.

    MAXIMS STIMME: Wo bist du denn?

    ICH: Hier unten, Maxim! Beim Bootshaus ...

    Maxim tritt auf.

    MAXIM: Was zum Teufel machst du hier?

    ICH: Ich hab mich ein wenig umgesehen. Gehört die ganze Bucht zu Manderley?

    MAXIM: Warst du im Bootshaus?

    Maxim prüft, ob die Tür zum Bootshaus noch verschlossen ist.


    ICH: Nein, warum?

    MAXIM: Niemand geht da rein, ist das klar.

    ICH: Ich war nicht drin, Maxim.

    MAXIM: Und ich will auch nicht, dass du hier herunter kommst. Ich hasse diees dreckige Bootshaus. Es macht mich krank, dich hier zu sehen.

    "Ich" versucht Maxim von dem Bootshaus abzulenken, das ihn offensichtlich so in Rage versetzt. Sie zeigt aufs Meer hinaus.

    ICH: Ist das da draußen eine Boje?

    MAXIM: Warum interessiert dich das? Was geht dich diese gottverdammte Boje an?

    ICH: Maxim, bitte!

    MAXIM: Was, bitte? Was!

    ICH: Bitte, Maxim! Du machst mir Angst.

    Sie dreht sich um und rennt davon. Ihr abrupter Abgang ernüchtert Maxim. Er ist nur noch wütend auf sich selbst.

    MAXIM: Hab ich

    denn den Verstand verlor'n?

    Warum

    ist soviel Angst und Zorn in mir?

    Ich hass' mich selbst dafür.

    Was zog mich bloss

    an diesen Unglücksort? Ich fühl,

    dass er verflucht, verflucht ist. Gott, warum, warum kam ich zurück nach Manderley?

    Als ich

    ein kleiner Junge war, sang mich

    das Lied der Brandung in den Schlaf und trug mich

    übers Meer.

    Jetzt klingt das Lied

    der Brandung geisterhaft. Ich weiss,

    dass ich verflucht, verflucht bin. Gott, warum kam ich zurück?

    Was bin ich für ein Narr! Hier lebt die Vergangenheit. Hier hat sie gewartet all die Zeit. Etwas in mir glaubt daran,

    dass ihre Liebe mich befrein kann von den Bildern, die mich quälen, wenn ich die Augen schliesse.

    Doch wenn

    ich mit ihr flieh' von hier, dann holt uns irgendwann das Gestern

    ein. Ich käme nie zur Ruh'.

    Nein, ich bleib da

    und stell mich dem, was war, bis ich

    nicht mehr verflucht, verflucht bin.

    Ja, darum, darum kam ich zurück nach Manderley.

    Und ich werde stärker sein,

    stärker als die Schatten und die Nacht.

    Er geht rasch ab. Es wird dunkel. Verwandlung.

    Niemand wird gefressen.

    Es wird Tag Deadline auf 12.07.21 19:00 gesetzt

    Morgen übernimmt Sunset die Lynchung für mich - seid lieb zu ihr. :)

    Lynchung 3

    Szene 10 Golfclub.

    Ein Nachmittag im Mai. Golfspieler beiderlei Geschlechts beim geselligen Beisammensein im Country Club von Kerrith.

    GOLFSPIELER 1: Schön heut.

    GOLFSPIELER 2: Ja, herrlich.

    GOLFSPIELER 3: Der Winter scheint vorbei.

    GOLFSPIELER 2: Ein Tag, gemacht zum Golfen.

    GOLFSPIELER 1: Nur viel zu kalt für Mai.

    GOLFSPIELER 3: Sie haben völlig recht, Giles. Zu kalt.

    GOLFSPIELER 4: Ja, das ist wahr.

    GOLFSPIELER 5: Der Wind ist noch recht kühl.

    GOLFSPIELER 1: Doch die Luft ist wunderbar.

    Die Golfspieler unterbrechen den Austausch ihrer Ansichten übers Wetter und wenden sich direkt ans Publikum.

    FÜNF GOLFSPIELER: Sie denken, es geht hier ums Wetter. Das scheint nur so.

    Wir beweisen nur Niveau.

    ALLE GOLFSPIELER: Wir sind Britisch, wir sind fein. Wir sind ein exklusiver Verein.

    Für uns ist Golf nicht nur ein Spiel, sondern ein Privileg.

    Wir legen wert auf Konvention,

    auf Namen und Rang und Tradition. Bei uns kommt nicht jeder rein.

    Wir sind Britisch, wir sind fein.

    GOLFSPIELER 1: De Winters geben dieses Jahr wieder einen Maskenball.

    GOLFSPIELER 2: Die Einladung hat mich überrascht.

    GOLFSPIELER 3: Gehen Sie hin?

    ALLE GOLFSPIELER: Oh, ja!

    GOLFSPIELER 3: Wie geht es Maxim?

    GOLFSPIELER 4: Er war noch gar nicht hier.

    GOLFSPIELER 5: Ihn fordert wohl die Gattin.

    GOLFSPIELER 4: Sein Urlaubssouvenir.

    GOLFSPIELERIN 6: Es heisst, sie sei erst achtzehn.

    GOLFSPIELER 3: Das Witwerideal.

    GOLFSPIELERIN 5: Ein kleines Zimmermädchen..

    GOLFSPIELERIN 4 & GOLFSPIELER 6: Eine vom

    Dienstpersonal. Wieder zum Publikum:

    ALLE GOLFSPIELER: Sie meinen, wir wären boshaft? Das scheint nur so.

    Uns geht es nur um's Niveau! Wir sind Britisch, wir sind stolz.

    Wir sind aus ganz besonderem Holz. Wir glauben, dass Gott, der Herr, ein britischer Gentleman ist.

    Wir sind kritisch, wir sind smart auf unsre feine englische Art.

    Die Kultur liegt uns im Blut. Wir sind Britisch, wir sind gut. Wir sind Britisch, wir sind fein. Wir sind ein exklusiver Verein.


    Für uns ist Golf nicht nur ein Spiel, sondern ein Privileg.

    Wir legen wert auf Konvention,

    auf Namen und Rang und Tradition. Jeder will in unsern Verein,

    doch es kommt nicht jeder rein. Wer nicht in ist und fein,

    kann bei uns nicht Mitglied sein. O nein! Ein komisches Tableau.



    Blackout. Verwandlung.



    Werwolf Jopnu wird gelyncht.

    Es wird Nacht

    -----------

    Stand Tag 4

    einhornlasagne (1): Jopnu

    Jopnu (5): Xaver, einhornlasagne, Akira, MichaelCR97

    Deadline abgelaufen

    Nacht 3

    Szene 9 Rebeccas Zimmer.

    Mrs. Danvers hat einen Besucher in die ehemals von Rebecca bewohnten Räume im Westflügel von Manderley geführt. Die hohen Fenster gehen aufs Meer hinaus. Man hört das Rauschen der nahen Brandung. Jack Favell, der Besucher, ist ein sonnengebräunter, gutaussehender Mittdreißiger mit dem sicheren Aufire-ten eines Autoverkäufers und Frauenhelden. Es ist offensichtlich, dass er sich nicht zum erstenmal in Rebeccas Schlafzimmer befindet. Er scheint etwas zu suchen. Mrs. Danvers beobachtet ihn nervös.



    MRS. DANVERS: Sie müssen fort, Favell! Man darf Sie hier nicht sehn.

    JACK FAVELL: Nur keine Panik, Danny. Max ist doch in London,

    das hast du selbst gesagt. Niemand sieht mich,

    Es sei denn deine neue Madame spioniert uns nach.

    MRS. DANVERS: Die stört uns nicht. Nicht hier. Sie weiss, dies ist Rebeccas Reich.

    JACK FAVELL: WO ist das Kästchen mit dem Schmuck geblieben? Es hat doch immer hier gestanden.

    MRS. DANVERS: Hände weg von Ihren Sachen!

    JACK FAVELL: Sei nicht albern, Danny.

    Rebecca liebte mich. Ich war doch ihr Lieblingscousin...

    MRS. DANVERS: Sie war gewohnt, geliebt zu werden.

    Die Männer waren verrückt nach ihr. Denn sie war mehr als schön,

    von ihr ging ein Zauber aus.

    Den Traum, von ihr geliebt zu werden, träumte fast jeder Mann. Und dabei wussten sie,

    dass sie keiner haben kann.

    JACK FAVELL: Doch ich bin ihr verwandt. Ich liebe sie genau wie du.

    Wie du find' ich es gar nicht gut,

    dass eine andre ihren Platz einnehmen will. Rebecca liebte mich.

    Ich war doch ihr Lieblingscousin...

    MRS. DANVERS: Sie war gewohnt, geliebt zu werden.

    Die Männer waren verrückt nach ihr.

    Denn sie war mehr als schön, von ihr ging ein Zauber aus.

    Den Traum, von ihr geliebt zu werden, träumte fast jeder Mann. Und dabei wussten sie,

    dass sie keiner haben kann.

    JACK FAVELL (gleichzeitig): Niemand stand ihr näher.

    Ich war viel mehr als ein Cousin.

    Hilf mir suchen, Danny.

    Ihren Schmuck und ihr Geld.

    Mir würd' es helfen.

    Das wäre in

    ihrem Sinn, Danny.

    Favell hört etwas.

    JACK FAVELL: Psst, Danny! Still.... !

    Die Musik stoppt. Jack Favell öffnet plötzlich die Tür. Davor steht "Ich". Pardon! Habe ich Sie erschreckt? Ich bitte um Entschuldigung.

    Er fordert sie mit einer Geste auf ins Zimmer zu treten.

    Alle deine Vorsichtsmaßnahmen waren umsonst, Danny! Die Hausherrin hat gelauscht.

    ICH: Ich hörte Stimmen, Mrs. Danvers.

    JACK FAVELL: Willst du mich nicht vorstellen?

    MRS. DANVERS: Mr. Jack Favell, Madam. Mrs. de Winters Cousin.

    ICH: Guten Tag. Bleiben Sie zum Tee?

    JACK FAVELL: Ach, ist das nicht reizend?! Wirklich, Danny, ich habe große Lust, die Einladung anzunehmen.

    Mrs. Danvers schüttelt missbilligend den Kopf.

    JACK FAVELL: Na, vielleicht hast du recht. Ich will die kleine Frau nicht auf Abwege führen. Es ist wohl besser, ich empfehle mich. Adieu, Verehrteste.

    ICH: Wie Sie meinen, Mr. Favell. Auf Wiedersehen.

    Er macht eine übertriebene Verneigung und geht grinsend zur Tür. Dort dreht er sich noch einmal um.

    JACK FAVELL: Was ich noch sagen wollte ... Es wäre nett von Ihnen, wenn Sie meine Stippvisite hier für sich behalten würden. Max ist nicht gerade ein Fan von mir, und wir wollen doch der guten armen Danny keine Schwierigkeiten machen, nicht wahr?

    ICH: Nein. Natürlich, ist schon gut.

    Unsicher sieht "Ich" sich in dem ihr fremden Zimmer um. Mrs. Danvers bemerkt, dass Sie ein Gemälde betrachtet, auf dem eine Dame in Weiß dargestellt ist.

    MRS. DANVERS: Haben Sie sich schon entschieden, was Sie auf dem Kostümfest tragen werden?

    ICH: Mhm ... nein. Noch nicht.

    MRS. DANVERS: Hat Mr. de Winter keinen Wunsch geäußert? ICH:

    O nein. Er überlässt alles mir.

    MRS. DANVERS: Also, wenn ich Ihnen einen Vorschlag machen darf... Mrs. Danvers zeigt auf ein Gemälde.

    Das Lieblingsgemälde Ihres Gatten.

    ICH: Wirklich?

    MRS. DANVERS: Caroline de Winter, eine Schwester von Mr. de Winters Urgroßvater.

    ICH: Ja, das wäre eine Möglichkeit ...

    MRS. DANVERS: Überraschen Sie ihn. Ich lasse das Bild auf ihr Zimmer bringen. Die Schneiderin soll es als Vorlage benutzen.

    ICH: Vielen Dank, Mrs. Danvers. Das ist sehr nett von Ihnen. Wirklich. Es soll unser Geheimnis sein.

    Zum ersten mal huscht ein Lächeln über Mrs. Danvers Gesicht.

    MRS. DANVERS:Schön hier, nicht wahr? Sehen Sie sich ruhig um. Das Zimmer von Mrs. de Winter. Ein herrlicher Raum.

    ICH: Ja. Sehr schön. Aber ein bisschen ... unheimlich.


    MRS. DANVERS: Mr. de Winter hat den Westflügel nicht mehr betreten, seit seine Frau ertrunken ist.

    Sie zieht den Vorhang auf und öffnet das Fenster. Das Rauschen der Brandung wird merklich lauter. Das Rauschen der Brandung. "Ich" lauscht. Mrs. Danvers kommt ihr näher.

    Hören Sie das? Das Meer ruft ihren Namen ...

    SCHATTEN (hinter der Bühne): Rebecca ...

    Rebecca ...

    Mrs. Danvers zeigt "Ich " Rebeccas Bett.

    MRS. DANVERS: Das ist ihr Bett.

    Und hier -

    das ist ihr Nachthemd. Wunderschön, sehn Sie nur! Leicht wie ein Windhauch, so seidig,

    ein schmeichelndes Nichts.

    Und jede Faser

    atmet noch heut' den Duft ihrer Haut.

    Auch wenn sie hier nicht mehr schläft, auch wenn sie keiner sieht,

    seit sie ging,

    singt die Brandung ihr Lied:

    Rebecca,

    wo du auch immer bist, dein Herz ist ruhlos

    wie die wilde, freie See. Wenn der Abend beginnt, singt der Wind:

    Rebecca,

    komm heim, Rebecca! Aus dem Nebelreich zurück nach Manderley.

    SCHATTEN: Rebecca ... Rebecca ...

    MRS. DANVERS: Ihr Haar war dicht und weich.

    Ich kämmte es

    genau wie's ihr gefiel.

    Tag und Nacht sah sie wie

    eine Königin aus.

    Was sie auch machte, sie hatte Haltung, hatte Stil.

    Manches hat sich verändert hier, seit sie ging letztes Jahr,

    doch ihr Zauber ist immer

    noch wahr.

    MRS. DANVERS: Rebecca, wo du auch immer bist,

    SCHATTEN (gleichzeitig): Rebecca!

    MRS. DANVERS: dein Herz ist ruhlos wie die wilde, freie See.

    Wenn der Abend beginnt, singt der Wind:

    SCHATTEN (gleichzeitig): Wenn der Abend beginnt, singt der Wind!

    MRS. DANVERS: Rebecca, komm heim, Rebecca!

    SCHATTEN (gleichzeitig): Rebecca! Rebecca!

    MRS. DANVERS: Aus dem Nebel reich zurück nach Manderley.

    Blackout.

    Dorfbewohner Doscho wird gefressen.

    Lynchung 2

    Szene 7 Suite im Ostflügel.

    Später in derselben Nacht. "Ich " befindet sich im Schlafzimmer und Maxim in der Bibliothek. Ein nebelverhangener Mond beleuchtet die Räume. Das Fenster im Zimmer von "Ich " ist geöffnet. Ab und zu bauscht ein Windstoß die Gardinen auf. Von fern hört man das Rauschen der Brandung. In der Bibliothek sitzt Maxim in einem Ledersessel und starrt auf unsichtbare Schattenbilder.

    "Ich " steht auf, um das Fenster zu schließen.

    ICH:

    Vor'm Fensterkreuz der Vorhang, der im Wind weht.

    Das Mondlicht, das die Schatten tanzen lässt.

    Und die Geräusche in dem grossen fremden Haus, wie leise Stimmen huschender Gespenster.

    Es ist schon spät, doch ich komm' nicht zur Ruh. In mir tausend Fragen.

    Wie kann ich schlafen, wenn du nicht da bist? Hilf mir durch die Nacht! Gib auf mich acht.

    Lass mich nicht den Mut verliern. Halt mich ganz fest,

    wenn mir kalt ist im Dunkeln.

    Und hast du die Zweifel mir fortgeküsst,

    zeig mir, was Liebe ist.

    Sie setzt sich auf den Bettrand. Das Licht wechselt und lenkt die Aufmerksamkeit auf das andere Zimmer.

    MAXIM:

    Ich dachte, ich kann ganz von vorn beginnen. Doch nie gibt die Vergangenheit mich frei.

    Wie konnte ich nur glauben, dass ich sie vergessen kann?

    Ich schliess die Augen und seh nur Rebecca. Die Wahrheit ist, ich weiss nicht, wer ich bin. Ich habe mich verloren.

    Nirgendwo Hoffnung. Überall Lüge.

    Hilf mir durch die Nacht! Gib mir die Kraft,

    durch die Dunkelheit zu gehn. Halt mich ganz fest,

    wenn das Gestern mir Angst macht. Und wenn ich gelernt hab,

    wie man vergisst:

    Zeig mir, was Liebe ist.

    MAXIM & ICH:

    Hilf mir durch die Nacht! Gib mir die Kraft,

    durch die Dunkelheit zu gehn. Halt mich ganz fest,

    wenn das Gestern mir Angst macht. Und wenn ich gelernt hab,

    wie man vergisst:

    Zeig mir, was Liebe ist.

    Es wird dunkel. Verwandlung.


    Szene 8 Haus von Beatrice.

    Beatrice hat soeben ein längeres Telefonat mit "Ich " geführt, von dem wir noch das Ende hören.

    BEATRICE: ... und jetzt denk nicht mehr dran. Maxim ist manchmal schrecklich unbeherrscht, sogar jähzornig. So war er schon als Kind. Du wirst sehen, wenn er aus London zurückkommt, ist er wieder der Alte. Ruf mich wieder an ... Kopf hoch! Adieu.

    Sie legt auf Das Gespräch hat sie nachdenklich gemacht. Was ist nur los mit ihm?

    Ich kann ihn nicht verstehn. Irgendwas ist geschehn, worüber er nicht spricht.

    Er wird geliebt wie je, er hat sein Manderley, doch glücklich

    ist er nicht.

    Obwohl ich meinen Bruder kenn', seh' ich doch nicht in ihn hinein. Doch ist er kalt und ungerecht, dann muss er sehr verzweifelt sein. Als unser Vater starb,

    hielt er ihm stumm die Hand. Und dass er ihn verstand, sagte mir sein Gesicht.

    Und alle wussten gut, was immer Maxim tut, er hält, was

    er verspricht.

    Ehre und Ruf von Manderley würde er schützen vor Gefahr'n.

    Er schwor, den Namen und das Haus vor jedem Makel zu bewahr'n.

    Und das ist schwer für ihn.

    Oft folgt er blindlings den Gefühlen. Er liebt und hasst ganz unbeherrscht. Dann ist er oft sein eigner Feind.

    Und wer mit meinem Bruder lebt, bleibt oft mit seinem Schmerz allein. Doch ist er kalt und ungerecht,

    dann muss er sehr verzweifelt sein.

    Es wird dunkel. Verwandlung.

    Dorfbewohner Leon wird gelyncht.


    Es wird Nacht

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    Stand Tag 3

    einhornlasagne (3): Akira, Leon

    Leon (6): Lark, MichaelCR97, Jopnu, einhornlasagne, Doscho, Xaver

    Deadline abgelaufen

    Nacht 2

    Szene 6 Bibliothek.

    Maxim und "Ich" beenden gerade eine Partie Schach. Auf dem Tisch stehen zwei Gläser mit Rotwein.

    ICH: Schachmatt!

    MAXIM: Nein, nein!

    ICH: Doch, doch! Du hast verloren. Tut mir leid!

    MAXIM: Verflixt, ich hab dich unterschätzt.

    ICH: Und was kriegt der Sieger?!

    Maxim küsst "Ich ". Beide lachen.

    MAXIM: Bist du glücklich?

    Kannst du mich immer noch ertragen? Ich bin schwierig.

    Es lebt sich nicht sehr leicht mit mir.

    ICH: Das ist Unsinn.

    Schau, was dir meine Augen sagen! Ich lieb dich, Maxim.

    Ich möchte niemals fort von dir.

    Bist du glücklich?

    Ich habe noch so viel zu lernen. Manchmal denk ich,

    dass ich dich dauernd nur blamier'.

    MAXIM: DU bist jung.

    Du hast bestimmt oft Langeweile.

    ICH: Überhaupt nicht.

    MAXIM: Wahrscheinlich fehlt dir vieles hier.

    ICH: Ich hab doch alles, was ich brauche. Was sollte mir denn fehlen?

    MAXIM: Ausflüge, Strandpartys, Freundinnen, Tanzfeste, Einladungen. Was man in deinem Alter halt so macht.

    ICH: Beatrice hat mir erzählt, dass es in Manderley jedes Jahr einen Kostümball gab. Lass uns die Tradition fortsetzen! Ein Maskenball. Das fände ich lustig!

    MAXIM: Ach, ich weiß nicht.

    ICH: Aber es würde dir gut tun. Bitte, Maxim. Sag ja. Du musst dich auch um gar nichts kümmern. Und ich hätte endlich eine Aufgabe.

    MAXIM: Na gut, wenn du es gar so gern willst ... du bekommst deinen Kostümball. Sie umarmt ihn wie ein überglückliches Kind.

    ICH: Danke, Maxim. Du bist ein Schatz! Danke, danke!

    Mrs. Danvers tritt ein, räuspert sich. "Ich" sieht sie, erschrickt, lässt Maxim los und greift verlegen nach dem Weinglas.



    MRS. DANVERS: Entschuldigen Sie die Störung, Sir.

    MAXIM: Was gibt es, Mrs. Danvers?

    MRS. DANVERS: ES geht um den Amor, Sir; die Porzellan-figur auf dem Sekretär im Morgenzimmer. Ich fürchte, sie wurde gestohlen. Jedenfalls ist sie verschwunden. Ich habe Robert ins Verhör genommen, aber er schwört, er hätte nichts damit zu tun.

    "Ich " zittert so, dass sie sich Wein über den Pullover schüttet.

    MAXIM: Und? Warum behelligen Sie mich damit?

    MRS. DANVERS: Der Amor war die Lieblingsfigur von Mrs. de Winter. Meissner Porzellan, Sir. Das wertvollste Stück im Morgenzimmer.

    ICH: O, wie schrecklich!

    MAXIM (ZU "Ich")'. So schlimm ist das auch wieder nicht. Im Übrigen ist das dein Ressort, Liebes.

    ICH: Maxim ... ich hab' vergessen, dir das zu sagen... Ich bin schuld. Ich habe den Amor zerbrochen.

    MAXIM: DU ... ? Warum zum Teufel sagst du das erst jetzt?

    ICH: Ich wollte mir die Figur ansehen ... und da ist sie mir aus der Hand gerutscht.

    MAXIM (beherrscht sich nur mühsam, zu Mrs. Danvers): Sie hören es, Mrs. Danvers. Mrs. de Winter hat die Figur zerbrochen und vergessen, es zu erwähnen.

    ICH: ES tut mir sehr leid.

    MRS. DANVERS: Was haben Sie mit den Scherben gemacht, wenn ich fragen darf?

    ICH: Sie sind im Sekretär. Ganz hinten in der rechten Schublade.

    MAXIM: Wahrscheinlich hat meine Frau befürchtet, Sie würden sie verhaften und einsperren, Mrs. Danvers.

    MRS. DANVERS: Ich werde mich bei Robert entschuldigen. Ich konnte ja nicht ahnen, dass es Madam war, die den Amor zerbrochen hat.

    MAXIM: Gut. Jetzt wissen Sie es.

    MRS. DANVERS: Ich hoffe man kann die Figur wieder herstellen. Die Angelegenheit höchst bedauerlich, Sir. Im Morgenzimmer ist bisher noch nie etwas zu Bruch gegangen.

    MAXIM: ES reicht. Sie können geh'n, Mrs. Danvers.

    Mrs. Danvers geht ab. Nach kurzem Schweigen ...



    ICH: Bist du böse?

    Es tut mir leid, es war ein Fehler. Erst die Scherben-

    und dann, dass ich nicht drüber sprach.

    MAXIM (ärgerlich): Ach, vergiss es! Was interessiert mich dieser Nippes.

    ICH: Vergib mir, Maxim..

    MAXIM: DU reagierst oft wie ein Kind.

    ICH: Ja, das weiss ich.

    Ich hoff nur, dass ich dir nicht schade.

    MAXIM (gesprochen): Mir schaden? Wie?

    ICH: Na ja, die Leute tratschen gern.

    MAXIM (plötzlich wütend, gesprochen): Tratschen gern? Was zum Teufel weisst du

    von Gerüchten und Tratsch?

    ICH: Gar nichts. Ich mein nur so.

    MAXIM: Warum hörst du auf Rederei? Mit wem hast du gesprochen?

    ICH: Mit keinem.

    MAXIM: Wie weisst du dann von dem Geschwätz? ICH: Was macht dich so zornig?

    Gibt es da etwas, das ich nicht weiss?

    MAXIM: DU musst, weiss Gott, nicht alles wissen!

    ICH: Bitte.

    Bitte sei mir nicht mehr böse. Ich lieb' dich.

    Ich will dich doch nur besser verstehn. Bist du glücklich?

    MAXIM: Frag mich nicht.

    ICH: Bist du glücklich?

    MAXIM: Glücklich, glücklich ... Ich weiss nicht, was das ist.

    Er greift nach der Zeitung. Sie wischt sich über die Augen, während es dunkel wird. Szenenwechsel.

    Niemand wird gefressen.

    Es wird Nacht

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    Stand Tag 2

    Feles (4): Xaver, Akira, Leon, MichaelCR97

    Jopnu (3): Doscho, einhornlasagne, Feles

    Jugolas (1): Jugolas

    Xaver (1): Lark

    Deadline abgelaufen

    Lynchung 1

    Szene 5 Morgenzimmer.

    Ein sehr weibliches Zimmer. Jedes Möbelstück ist mit Bedacht gewählt und die Harmonie der Farben lässt einen sicheren Geschmack erkennen. An prominenter Stelle steht ein weißer Sekretär. Auf der Bank vor dem großen Fenster zum Park sind zahlreiche Blumentöpfe mit blühenden und blütenlosen Orchideen aufgereiht, die Mrs. Dan vers pflegt und gießt.

    MRS. DANVERS: Orchideen sind ganz besondre Blumen.

    Manchmal sehn sie aus, als wären sie tot.

    Aber irgendwann, ganz unerwartet, blühn sie wieder weiss und dunkelrot.

    Sie starb, sagt man und glaubt daran.

    Doch ich weiss es besser. Sie ergibt sich nicht.

    Man besiegt sie nicht.

    Sie ist stark, der Macht des Todes unterliegt sie nicht.

    Nein, man sieht sie nicht! Doch ich spür,

    sie ist hier und lebt noch. Sie hört uns. Sie sieht uns. Sie ergibt sich nicht.

    Orchideen warn ihre Lieblingsblumen, rätselhaft wie sie

    und fremdartig schön. Und auch die verblühten und verdorrten

    Hess sie immer hier am Fenster stehn.

    Sie starb, sagt man und läge im Grab.

    Doch ich weiss es besser. Sie ergibt sich nicht.

    Man besiegt sie nicht. Sie ist stark,

    der Macht des Todes unterliegt sie nicht.

    Nein, man sieht sie nicht! Doch ich spür',

    sie ist hier und lebt noch. Sie hört uns. Sie sieht uns.

    Sie klagt und spricht mit mir.

    Kein Mann dieser Welt war ihr je genug. Sie war stolz und frei,

    sie war selbstbewusst und klug.

    Kein Mann konnte für sie je wichtig sein.

    Diese Art von Liebe gab ihr nichts.

    Sie ergibt sich nicht. Man besiegt sie nicht. Sie ist stark,

    der Macht des Todes unterliegt sie nicht.

    Nein, man sieht sie nicht! Doch ich spür,

    sie ist hier und lebt noch. Sie hört uns. Sie sieht uns.

    Sie ergibt sich nicht. Man besiegt sie nicht. Sie ergibt sich nicht. Sie ergibt sich nicht.

    "Ich " hat das Zimmer betreten. Mrs. Danvers bemerkt sie.

    MRS. DANVERS: Kann ich etwas für Sie tun?

    ICH: Nein, danke. Mein Mann ist sehr beschäftigt, deshalb schau' ich mich allein ein wenig um, damit ich die Räume einigermaßen kennenlerne.

    Mrs. Danvers stellt die Gießkanne ab.

    MRS. DANVERS: Das ist das Morgenzimmer. Hier hat Mrs. de Winter nach dem Frühstück ihre Korrespondenz und ihre Telefonate erledigt. Das ist ihr Sekretär. Das Gästebuch. Ihr Briefpapier. Und in der Schublade hier - ihr Telefonbuch, ihre Visitenkarten und ihr Kalender.

    ICH (liest): Rebecca de Winter.

    MRS. DANVERS: Das ist ihr Amor. Der Gott der Liebe. Mrs. de Winter mochte die kleine Skulptur sehr gern.

    ICH: Sie sind wohl schon sehr lange auf Manderley.

    MRS. DANVERS: Ich kam mit Mrs. de Winter hierher, als sie heiratete. Ich war immer für sie da. Seit ihrer Kindheit.

    ICH: Die Vorbereitung meiner Ankunft hat Ihnen sicher viel Arbeit gemacht.

    MRS. DANVERS: Ich habe lediglich Mr. de Winters Anweisungen ausgeführt.

    ICH: Ich hoffe, wir werden Freunde und was den Haushalt angeht, so überlasse ich alles Ihnen. Machen Sie alles wie bisher.

    MRS. DANVERS: Wie Sie wünschen, Madam. Falls Sie noch etwas brauchen, das ist das Haustelefon. Ich nehme an, Sie wollen jetzt Ihre Briefe schreiben.

    ICH: Meine Briefe?

    Mrs. Danvers geht zur Tür, doch sie wendet sich noch einmal um.

    "Ich" setzt sich an den Sekretär. Sie nimmt den Amor in die Hand, um ihn zu betrachten. Als sie Stimmen im Gang hört, lässt sie die Porzellanfigur fallen.

    BEATRICE (hinter der Bühne): Ist mein Bruder nicht da?

    ICH: O nein!

    Hastig sammelt sie die Scherben auf. Dann sucht sie nach einem Versteck dafür. Man hört Schritte und Stimmen in der Halle.

    MRS. DANVERS (hinter der Bühne): Er ist im Büro von Mr. Crawley, Madam.

    BEATRICE (hinter der Bühne): Und meine neue Schwägerin?

    GlLES (hinter der Bühne): Ja, die woll'n wir sehn!

    MRS. DANVERS (hinter der Bühne): Im Morgenzimmer, Madam.

    Am Boden kniend hört "Ich" die Schritte der Besucher näher kommen. In panischer Hast verstaut sie die Scherben in der Schublade. Betarice und Giles treten auf. Da "Ich " immer noch hinter dem Sekretär kauert, sehen die beiden sie nicht.

    BEATRICE: Hallo ...!?

    GILES: Eine Madame aus Frankreich. Oh lala!

    BEATRICE: Sie kommt aus Yorkshire, Giles.

    GILES: Immerhin hat er sie in Frankreich kennen gelernt. Vermutlich eine mondäne Schönheit.

    BEATRICE: Woher willst du das wissen, Giles? "Ich " steht auf Beatrice sieht sie zuerst und versucht, Giles mit einer Geste zum Schweigen zu bringen.

    GILES: Ich hoffe nur, sie macht keine nächtlichen Segel touren.

    BEATRICE: Still, Giles!

    ICH: Hallo.

    BEATRICE: Da sind Sie ja... oh, ich meine, du bist... Entschuldigung, dass wir so eindringen. Ich bin Maxims Schwester Beatrice. Und das ist Giles, mein Mann. Herzlich Willkommen auf Manderley. Nenn mich Bee.

    ICH: Guten Tag. Maxim sagte mir schon ... ?

    GILES: Waren Sie ... ? Ah ... Haben Sie etwa mitgekriegt, was ich...?

    BEATRICE: Ach, lassen wir doch die Förmlichkeiten. Wir sind doch jetzt verwandt.

    Wenn zwei sich finden, suchen sie nur Zweisamkeit und Harmonie.

    Sie traun sich, darum lassen sie sich traun.

    ICH: ES gibt nichts, was sie trennen kann.

    BEATRICE: Doch kaum hast du träumend ja gesagt, umschlingen dich

    gratis und ungefragt Familienbande,

    der ganze Clan von deinem Mann.

    Man heiratet auch die Verwandten mit,

    GILES: kriegt gratis die Onkel und Tanten mit.

    BEATRICE & GILES: Ob Ostern, ob Weihnacht, ob Herbst oder Mai,

    GILES: die lieben Verwandten sind immer dabei.

    BEATRICE: Dein Schwager macht manch derben Scherz.

    GILES: Jedoch er hat ein goldenes Herz.

    BEATRICE & GILES: Familienbande fordern oft viel

    Geduld.

    GILES: Ich hab nun mal einen besond'ren Humor.

    BEATRICE: Das kommt leider in den besten Familien vor.

    ICH: Ich wollte immer eine Schwester wie dich.

    BEATRICE: Dass du jetzt da bist, ist ein grosses Glück für mich.

    ICH: Auch mich.

    GILES: Und mich.

    ICH, BEATRICE &: GILES: Verwandte bekommt man umsonst dazu,

    man küsst und umarmt sich und ist per du.

    GILES: Für liebe Verwandte gilt kein Tabu.

    ICH, BEATRICE & GILES: Und war'n wir bisher auch gar nicht bekannt,

    jetzt bindet uns der Familienstand.

    Wir sind, was auch sei,

    verwandt und stets dabei! Dabei!

    Alle lachen. Es wird dunkel. Verwandlung.

    Werwolf Feles wird gelyncht.

    Nacht 1

    Szene 4 Halle von Manderley.

    Sieben Wochen später. Die Angestellten des Herrenhauses bereiten die Ankunfi der Herrschaft vor. Bedienstete putzen, polieren, bringen Vasen, arrangieren Blumen, etc. Mrs. Danvers, die hagere, schwarzgekleidete Haushälterin, beaufsichtigt die Arbeiten mit militärischer Strenge

    BEDIENSTETE: Wiener und wisch Tisch für Tisch,

    Schrank um Schrank. Das Holz muss glänzen!

    Putz und polier da und hier Stück für Stück.

    Heut' kommen sie zurück.

    Fein und rein soll es sein

    für den Herrn von Manderley und die vollkommen neue Mrs. de Winter.

    Gleich wird man sehn, was und wen

    unser Herr

    aus Frankreich mitbringt. Wir glaubten schon,

    dass er immer Witwer bleibt, aber wir

    kriegen hier eine neue

    Mrs. de Winter.

    Das Licht lenkt die Aufmerksamkeit auf Mrs. Danvers, die mit sich selbst spricht.

    MRS. DANVERS:

    Selbst wenn sie eine Fürstin war,

    was will sie hier in Manderley? Für mich gibt es auf dieser Welt nur eine Mrs. de Winter!

    Liebevoll wischt sie den Staub vom Rahmen eines großformatigen Portraits von Rebecca, das in der Halle hängt.

    Denn ruht dein Körper auch im Grab, dein Geist ist noch in Manderley.

    Und keine nimmt dir deinen Platz. Niemals!

    Frank Crawley, der Gutsverwalter von Manderley, tritt auf.

    FRANK CRAWLEY (Zu Mrs. Danvers): Sie kommen an irgendwann

    zwischen fünf

    und sechs vermutlich.

    MRS. DANVERS: Dinner um Acht?

    FRANK CRAWLEY: Das ist zu spät.

    MRS. DANVERS: Früher geht es nicht

    FRANK CRAWLEY (ZU Robert, dem Kammerdiener):

    Das Appartement?

    ROBERT: Blumen stehn. Lüster strahl'n.

    Im Kamin das Feuer brennt.

    BEDIENSTETE: Für die neue Mrs. de Winter!

    Wie wird sie sein?

    Kühl und fein

    oder hart und überheblich? Mischt sie sich ein,

    oder hält sie sich zurück?

    Sicher ist nur, sie wird uns're neue

    Mrs. de Winter.

    Frith, ein älterer Butler, tritt auf

    FRITH: Potter rief an.

    Sie passierten das Tor im Cabrio,

    grad als es anfing zu regnen.

    Robert kommt mit einem Regenschirm, den er Frank Crawley gibt. Frith und Frank Crawley gehen ab, um Mr. und Mrs. de Winter in der Einfahrt zu empfangen.

    CLARICE, ein Dienstmädchen: Ankunft bei Regen! Das bringt sicher Unglück!

    Mrs. Danvers blickt in kühler Erwartung zur halboffenen Eingangstür, ein Teil der Bediensteten schaut durchs Fenster zur Auffahrt.

    BEDIENSTETE AM FENSTER: Jetzt kommt der Wagen heraus aus dem Wald.

    Das Verdeck ist noch offen, obwohl es doch regnet!

    MRS. DANVERS (zuden Bediensteten):

    Angetreten zum Empfang

    in Reih und Glied!

    Die Bediensteten treten in langer Reihe an. Von draußen hört man den Wagen auf der gekiesten Einfahrt halten. Der Motor stirbt. Das Rauschen des Regens. Gedämpfte Stimmen "Guten Abend, Frith. "— "Willkommen, Mr. de Winter. "Die Wagentüren schlagen zu, Schritte auf der Treppe zum Eingang. "Ich" und Maxim treten auf gefolgt von Frith. "Ich " ist vollkommen durchnässt, das nasse Haar klebt ihr im Gesicht.

    MAXIM (leise): Ach, du lieber Himmel, Frith! Die ganze Belegschaft! FRITH: Anweisung von Mrs. Danvers, Sir.

    MAXIM (ZU "Ich"): Keine Sorge. Dauert nicht lang. Frank Crawley kommt auf Mr. und Mrs. de Winter zu.

    FRANK CRAWLEY: Willkommen, Maxim.

    MAXIM: Frank! Das ist Frank Crawley. Der Verwalter von Manderley, und mein bester Freund.

    FRANK CRAWLEY: Guten Abend, Mrs. de Winter. Wenn Sie Fragen haben, wenden Sie sich an mich.

    "Ich" reicht Frank Crawley die Hand. Währenddessen wendet sich Maxim den angetretenen Bediensteten zu.

    ICH: Freut mich, Mr. Crawley ... Frank.

    MAXIM: Guten Abend. (Pause.) Sie sind neu, nicht wahr? (Pause.) Ah, Mrs. Rutherford, wie geht es Ihnen?

    MRS. RUTHERPORD: Danke, gut Sir. Schön dass Sie wieder da sind.

    MAXIM: Das ist meine Frau, Mrs. de Winter. Schön, Sie alle wiederzusehen.

    ROBERT: Willkommen zuhause, Mr. de Winter.

    MAXIM (ZU "Ich"): Danke Robert. Das ist unsere Haushälterin, Mrs. Danvers.

    MRS. DANVERS (mustert "Ich"): Ich werde Clarice bitten, Ihnen zur Hand zu gehen, solange Ihr Mädchen noch nicht da ist.

    ICH: Ich ... ich habe kein Mädchen.

    MRS. DANVERS: SO?

    MAXIM: Mrs. de Winter ist müde. Ist ihr Zimmer hergerichtet?

    MRS. DANVERS: Jawohl, Mr. de Winter. Wie von Ihnen gewünscht. Die Gästesuite im Ostflügel wurde renoviert. Die Räume über dem Rosengarten. Jeweils ein Schlaf- und Ankleidezimmer für Sie und die gnädige Frau.

    MAXIM: Nun, dann führen Sie sie hinauf. Wir sehn uns beim Abendessen, Darling. MRS. DANVERS: Madam.

    Mrs. Danvers, das Dienstmädchen Clarice und "Ich"gehen nach links, Maxim, Frank Crawley und Frith gehen nach rechts ab. Die Bediensteten stecken die Köpfe zusammen.

    GRUPPE 1: Sehr interessant. Allerhand.

    Wer von uns hätt' das erwartet?

    So haben wir uns die Frau
    nicht vorgestellt. Doch gleich wie,

    jetzt ist sie uns're neue Mrs. de Winter."

    Man muss sie nehmen wie sie ist!

    Denn in ihr haben wir hier uns're neue ...

    GRUPPE 2 (gleichzeitig): Sie ist leis, doch wer weiss,

    vielleicht ist

    sie nur sehr müde. Sie lebt sich sicherlich

    sehr schnell ein.

    Jedenfalls ist sie jetzt unsere neue

    Mrs. de Winter, und wir sind da, um ihr zu dienen. Denn sie ist Uns're ...

    BEDIENSTETE: Mrs. de Winter!!!

    Black Out. Verwandlung.

    Märtyrerin Sunset wurde gefressen.