Ich stand am Gipfel eines kleinen Berges. Es war früh am Morgen.
Weit in der Ferne konnte man die Stadt Avonthal erkennen. Rauch und Licht kam daraus hervor.
Doch noch war die Flucht nicht abgeschlossen, auch wenn wir weit gekommen waren.
Gespannt drehte ich mich um, als ich hinter mir ein Geräusch hörte.
Ich sah wie Kupbitz den Berg empor kam. "Ahh, da bist du ja wieder. Ich hoffe, es hat geklappt."
"Unser Plan ist gelungen." Ich blickte verwirrt zu Kupbitz. Diese zarte Stimme war nicht die seine.
Etwas zupfte an meinem Hosenbein. Ich schaute nach unten. Tatsächlich hatte ich Doubter übersehen.
"Oh, wie wunderbar!" Ich versuchte den peinlichen Moment zu überspielen. "Wo ist Skylark?"
"Nun..." Offenbar war doch nicht alles so gelungen wie geplant. Die drei waren zu den Wachen gegangen.
Skylark wollte sich dort in die Gestalt von Sir Flamel verwandeln, der zu den Rebellen übergelaufen war.
Außerdem wollte Doubter sich dem anschließen. Er war so klein und konnte sich durchgraben.
Er hätte eigentlich nicht auffallen dürfen. "Was ist passiert?", fragte ich nochmal schärfer.
"Nun... es ist uns tatsächlich gelungen, beide Schattenbändiger mit diesem Trick in einer Nacht auszuschalten.
Doch es gab ein Problem... dann kam der Hauptmann der Wache und hat Sir Flamel gesehen."
"Ja, und?" "Nun ja. Scheinbar ist das ganze Haus Flamel wieder auf unsere Seite übergelaufen.
Und Ente wusste das natürlich." "Oh verdammt." "Nunja, sie haben Sir Flamel festgenommen."
"War er denn hier?" "Also ich meine natürlich Skylark. Ich fürchte sie haben sie in das Gefängnis von Merca gebracht."
Ich fluchte. Was für ein hartes Los. "Ich fürchte, wir können da nicht mehr viel tun. Wir müssen weiter."
Also gingen wir los. Doch einige Stunden später wurden wir aufgespürt. Eine Truppe aus Verrätern hatte uns entdeckt.
Es waren Ente, Nonna, Lumpi, Torge und Fayks. Ich war sehr überrascht über Nonna. Das hätte ich nicht erwartet.
Wir hatten noch Buchzauber bei uns, die ja von diesen Leuten vertrieben worden war. Ente brüllte ihr zu: "Verräterin!"
Buchzauber lachte: "Ha, schau dich doch erst mal in deinen eigenen Reihen um." Ente war irritiert.
"Ja, die da!" Sie zeigte auf Lumpi. "Sie war nie auf deiner Seite, aber sie hat so viel Dreck am Stecken."
Doch weiter ging dieser Dialog nicht. Es kam zum Kampf. Zu einem verbitterten, harten Kampf mit vielen alten Verbündeten.
Ich kämpfte kurz mit Nonna. Ich versuchte dabei schreiend, sie von ihrem Weg abzubringen. Sie zögerte kurz, aber nur kurz.
Das reichte mir, um sie zu entwaffnen. Sie musste sich zurückziehen. Dann machte ich weiter mit Torge oder besser: Prinz Jakob.
Auch auf ihn redete ich ein, erinnerte an die alte Banden zwischen unseren Familien. Fast hätte ich ihn wohl überzeugt.
Doch dann kam Ente auf mich zu. Von hinten. Ich bemerkte ihn zu spät und sah mich schon verblutend am Boden liegen.
"Oh nein, Brüderchen!" Das war Kupbitz. Er riss Ente zu Boden und schleuderte ihn dann einen ganzen Hügel hinab.
Der würde so schnell nicht wieder aufstehen. Doubter hatte sich irgendwie gegen Fayks durchgesetzt.
War schon erstaunlich. Der kleine Gnom gegen diese mächtige Kriegerin. Aber irgendwie wirkte sie etwas blass.
Nun, wir mussten schauen, dass wir wegkommen. Erst nach einer Weile fiel mir auf, dass wir gar nicht mehr zu viert waren.
Lumpi hatte sich uns angeschlossen und begleitete uns nach Avonthal. Sie murrte, dass sie die Typen eh nie mochte.
Wir kamen an die Tore von Avonthal. Als der dortige Bürgermeister hörte, dass wir da waren, eilte er zu den Toren.
"Willkommen zurück Eure Majestät! Er verbeugte sich. Willkommen zurück in Sicherheit."
Es war sehr schön, diese Worte zu hören. Wie großartig es doch war, von Freunden umgeben zu sein...
Der Chronist drehte sich um, als er den Schrei des Zwerges hörte. Zwölf Lanzen aus allen Richtungen deuteten auf ihn.
"TÖTET DEN ÜBERFLÜSSIGEN." Die Stimme des Chtotheriers war gruselig, wie nicht von dieser Welt.
Eine Lanze traf den Zwerg. Er fiel und die Lava und verglühte. Schweiß lief ihm über den Kopf, obwohl er noch gekühlt war.
Es war der perfekte Hinterhalt, um einen Wasserbändiger zu fangen. In einem Vulkan verfügte er über keinerlei Macht.